Will Kirche Tierschutz?

Will Kirche Tierschutz?

Aug 19, 2024 | Vegan Basics, Interview

Direkt vorweg: Ich bin nicht gläubig und die Institution Kirche ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Und das wird wahrscheinlich auch so bleiben, da ich nicht sehr überzeugt vom Konzept an sich bin. Ich glaube aber, nein, ich bin sicher, dass die großen Kirchen einen unglaublichen Einfluss auf die Menschen haben und hätten gerade auch in Bezug auf die Themen Tierschutz und Tierrechte. Das glaubt auch Nicolas Thun von „Will Kirche Tierschutz“, einer Initiative, die von einer Gruppe von Tierschützern aus Berlin ins Leben gerufen wurde. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, bei den Kirchen mal genauer hinzuschauen und zu überlegen, wo diese ansetzen und was sie beim Tierschutz besser machen könnten. Und da gibt es eine ganze Menge. Ich hab mit Nico über ihre Arbeit gesprochen und wie offen die Kirchen einem Wandel gegenüber sind.

Danke Nico, für das informative Interview und eure so wichtige Arbeit!

Nicolas Thun von "Will Kirche Tierschutz"

„Will Kirche Tierschutz“ lautet eure Initiative. Kannst du erzählen, wie es dazu kam?

Wir sind eine Gruppe von Freund:innen in Berlin, die schon lange im Tierschutz aktiv sind, manche seit 10, andere seit über 20 Jahren. Natürlich drehen sich unsere Überlegungen immer wieder darum, wo wir möglichst geeignete Hebelpunkte identifizieren können, wo wir viel für die Tiere bewirken können. Welche elementare Rolle die Kirche dabei einnimmt, ist ganz schön krass: In ihren über 130.000 Einrichtungen gehen täglich viele Millionen Mahlzeiten über den Tisch, fast ausschließlich Qualfleisch aus schlimmster Massentierhaltung. Die Kirche ist auch der größte private Landeigner in Deutschland und könnte verfügen, dass auf ihrem Land keine Tierfabriken mehr betrieben werden dürfen. Zudem ist die Kirche immer noch eine moralische Orientierung für 40 Millionen Deutsche. Mit einer klaren Empfehlung hin zu pflanzlicher Ernährung könnte sich hier nicht nur in den 23.000 Gemeinden massiv etwas ändern. Uns war klar: Da wollen wir etwas machen. Wir hatten nur noch keinen guten Namen! Und dann haben wir uns vorgestellt, wie wir versuchen würden, geistliche Entscheider:innen aus der Reserve zu locken. Wir würden im Gespräch vermutlich zu hinterfragen beginnen: „Uns ist gerade nicht ganz klar, ob Sie an Tierschutz überhaupt interessiert sind! Gibt es in Ihrer Institution denn überhaupt einen Willen für Tierschutz? Will Kirche Tierschutz?” Und damit hatten wir unseren Namen!

Nico, seit wann gibt es eure Initiative genau?

Die Recherche für unsere aktuelle Kampagne spielte sich hauptsächlich im Jahr 2023 ab. Wir wollten natürlich wissen, inwiefern sich die 27 katholischen Bistümer und 20 evangelischen Landeskirchen selbst schon Richtlinien bezüglich ihres Tierschutzverständnisses beziehungsweise ihrer Beschaffungskriterien hinsichtlich ihres Einkaufs gegeben haben. Wirklich gestartet sind wir dann Anfang 2024. Zum einen, indem wir alle Bistümer und Landeskirchen angeschrieben und um die Beantwortung eines Fragenkatalogs gebeten haben. Zum anderen mit dem Launch unserer Website sowie unserer Präsenzen auf Facebook und Instagram.

Und wie kann man sich eure Arbeit genau vorstellen?

Das fächert sich ein wenig auf. Bei mir war es Anfang 2024 so, dass ich ohnehin viel mit ChatGPT und Midjourney ausprobiert habe, was damit möglich ist. Daher hab ich mir gleich mal den Bereich Social Media geschnappt. Es macht mir total Spaß, mich da kreativ auszuprobieren und dann schöne Ergebnisse auf unseren Kanälen präsentieren zu können. Gleichzeitig gab es aber auch mit der Vereinsgründung, dem Aufsetzen unserer Website inklusive Inhalte, der Entwicklung des Logos, der Einrichtung unserer Accounts und Software sowie steuerlicher Fragen eine ganze Menge zu tun. Zum Katholikentag in Erfurt sind wir zu zweit gefahren, da war ich als großes Huhn verkleidet mit einem Schild: Massentierhaltung raus aus der Kirche! Und jetzt hat mein Kollege gerade noch einmal bei den Bistümern und Landeskirchen nachgefragt, die noch nicht geantwortet haben.

Auf eurer Seite schreibt ihr, dass die evangelische wie auch die katholische Kirche großen Einfluss auf den Tierschutz haben. Inwiefern haben sie das genau?

Wir müssen uns klarmachen, worüber wir sprechen, wenn wir über die christliche Kirche in Deutschland sprechen: 40 Millionen Mitglieder, 1,8 Millionen Angestellte, 23.000 Gemeinden, 25.000 Pfarrer:innen, 130.000 Einrichtungen (Kitas, Schulen, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen etc.). Wenn wir jetzt einfach mal rumspinnen: Wie toll wäre das bitte, wenn die gesamte Kirche beim Veganuary mitmachen würde? Und danach den Febnodairy ausruft? Wenn sie erklärt, dass der Fleischkonsum in ihren Einrichtungen beispielsweise zunächst halbiert und dann auf zehn Prozent verringert werden soll! Wie viele Medienberichte und Schlagzeilen würde es geben, wenn Papst und Pfarrer:innen sich stark für pflanzliche Ernährung machen und das wäre mein Favorit geretteten Hühnern Kirchenasyl in ihren Gemeindegärten gewähren würden? Wir haben uns da auf jeden Fall eine ganze Menge überlegt und fänden es einfach klasse, wenn wir hier ordentlich Bewegung reinbekommen!

„Ganz ehrlich: Wer mit offenen Augen und offenem Herzen in die Welt guckt, der:die weiß, dass es keine Rechtfertigung dafür gibt, den Tieren all die fürchterlichen Schmerzen, Leiden und Schäden zuzufügen, wie es aktuell geschieht.“

Wo stehen die beiden Kirchen aktuell, wenn es um Tierschutz/Tierrechte geht? Sind sie generell einem Wandel gegenüber offen? Also nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis?

Im Rahmen des Klimaschutzgesetzes waren auch die beiden großen Kirchen in Deutschland, die evangelische und die katholische, aufgefordert, ihren Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu leisten und nachhaltige Praktiken zu fördern. Ihre Positionen zu Tierschutz und Tierrechten zeigen eine Mischung aus Prinzipien und praktischen Herausforderungen. Beide Kirchen haben in ihren offiziellen Stellungnahmen und Dokumenten die Bedeutung des Tierschutzes und der Schöpfungsverantwortung betont. Sie erkennen an, dass die Achtung vor dem Leben und die Bewahrung der Schöpfung zentrale christliche Werte sind. Das liest sich ja schon mal ganz gut. Die evangelische Kirche ist oft progressiver und offener für Veränderungen. Einige ihrer Gemeinden und Einrichtungen haben bereits Initiativen ergriffen, um tierfreundlichere und nachhaltigere Praktiken zu fördern. Dazu gehören Umstellungen auf biologische und nachhaltige Produkte sowie die Förderung von vegetarischen und veganen Alternativen. Die katholische Kirche hat ebenfalls bedeutende Schritte unternommen, insbesondere durch Papst Franziskus’ Enzyklika „Laudato si'“, die die Verbindung zwischen Umweltschutz und sozialer Gerechtigkeit hervorhebt. Diese Enzyklika ruft zur Achtung und Pflege der Schöpfung auf, was auch den Tierschutz einschließt. Dennoch zeigt sich in der Praxis, dass es regional und lokal große Unterschiede gibt, wie weit diese Prinzipien umgesetzt werden. Zusammengefasst: Beide Kirchen zeigen in der Theorie eine Offenheit für den Wandel hin zu besseren Tierschutzpraktiken. In der Praxis ist die Umsetzung jedoch noch uneinheitlich und stark von den jeweiligen Gemeinden und Einrichtungen abhängig. Die Bereitschaft für Veränderung ist vorhanden, aber es bedarf weiterhin engagierter Bemühungen und klarer Vorgaben, um einen flächendeckenden Wandel zu erreichen.

Wenn wir die Themen „Veganismus“ und „Kirche“ jetzt mal ganz allgemein betrachten: Wie können gläubige Christen es rechtfertigen, Fleisch zu essen?

Eine Freundin von mir, die leider viel zu früh gestorben ist, eine vegan lebende Theologin, hat öfter gesagt: „Ich kann mir vorstellen, vegan zu leben, aber nicht christlich. Aber ich kann mir nicht vorstellen, christlich zu leben, aber nicht vegan.” Ganz ehrlich: Wer mit offenen Augen und offenem Herzen in die Welt guckt, der:die weiß, dass es keine Rechtfertigung dafür gibt, den Tieren all die fürchterlichen Schmerzen, Leiden und Schäden zuzufügen, wie es aktuell geschieht. Wir selber im Team sind jetzt gar nicht unbedingt religiös. Aber wir nutzen gern die Bibel, um auf schöne Stellen hinzuweisen, nach dem Motto: „Hey guckt mal, in eurem eigenen Erzählkosmos kommt doch ganz klar zum Ausdruck, dass Tiere auch fühlende Lebewesen sind und wir ihnen nach Möglichkeit nicht schaden sollten!” Das Nervenaufreibendste, was dann passieren kann ist, dass ein ultrachristlicher Landwirt glaubt, sich vehement verteidigen und rechtfertigen zu müssen und uns mit allen Stellen aus der Bibel bombardiert, in denen Fleischkonsum vermeintlich gutgeheißen wird. Wir fragen dann gerne, ob die Person wohl denkt, dass ihr Gott Massentierhaltung, Tiertransporte und Schlachthäuser wirklich toll findet. Und regen dann an, kurz darüber nachzudenken, ob ihr Gott vielleicht zwei Hörner hat, einen Dreizack trägt und dezent nach Schwefel riecht 🙂 Also nochmal generell: Klar gibt es Filme wie beispielsweise Christspiracy, die optisch unglaublich eindrucksvoll und mit viel Spitzfindigkeit darzulegen versuchen, dass Jesus ultravegan war und das Christentum eigentlich eine komplette Tierbefreiungsreligion sein sollte. Aber uns geht es nicht darum, dass 500.000 Menschen 500.000 Jahre lang darüber streiten, wie man ein 2.000 Jahre altes Buch korrekt auslegen sollte. Wir leben jetzt im Jahr 2024 und selbst wenn einem die Tiere vollkommen egal sein sollten, gibt es immer noch auch die Klimakatastrophe, wo wir gerade ungebremst mit 800 km/h gegen die Wand zu rasen drohen. Und da ist die Verringerung des Fleischkonsums wegen der Emissionen eben auch allein im eigenen Interesse essenziell. Eine ganz eigennützige Motivation also!

Kann man die vegane Lebensweise in der Bibel finden?

Yes! Sogar ganz am Anfang, Seite eins fast. Da sagt Gott zu Adam und Eva: „Ich gebe euch alle Pflanzen zum Essen und alle Früchte!” Eine paradiesisch-vegane Diät also. Dummerweise fliegen sie ja dann raus aus dem Paradies. Und dann gibt es noch einen Split-Test. Im Buch Daniel entscheiden sich Daniel und seine Freunde, auf das königliche Fleisch und Wein zu verzichten und stattdessen nur Gemüse und Wasser zu sich zu nehmen. Sie wollen sich nicht durch unkoschere Speisen verunreinigen. Mit dem König schließen sie eine Wette ab. Daniel sagt: „Versuch’s doch zehn Tage lang mit deinen Knechten und lass uns Gemüse zu essen und Wasser zu trinken geben. Und dann lass dir unser Aussehen und das Aussehen der jungen Männer, die von des Königs Speise essen, zeigen und tu mit deinen Knechten danach, was du sehen wirst.” Und der König hört auf sie und versucht es mit ihnen zehn Tage. Nach Ablauf des Testzeitraum sahen sie gesünder und kräftiger aus als diejenigen, die die königlichen Speisen gegessen hatten. Wir würden das noch nicht ganz als empirisch valide betrachten 😉 Wie gesagt, die Bibel ist eine Sammlung von Geschichten, eine Bibliothek, die für die Geschichte des Volkes Israel und des Christentums eine ganz wichtige Bedeutung hat. Wir stehen heute in Berlin bei Curry36, bestellen die vegane Currywurst und sind damit ziemlich gut im Hier und Jetzt verankert! Viele Passagen in der Bibel, in denen wir vor dem Hintergrund von Nächstenliebe und Mitgefühl Tierschutz- und Tierrechtsgedanken sehen, führen wir natürlich mit großer Freude auf unseren Kanälen bei Facebook und Instagram aus.

Steht im Zentrum der Bibel nicht die Liebe? Liebe Gott, dich selbst und deinen Nächsten? Ist es dann quasi Auslegungssache, wer mein „Nächster“ genau ist?

Wenn es nur eine so praktische Ikea-Bauanleitung für die Interpretation der Bibel geben würde! Und das sage ich als Theologe. Ich finde ja, im Alten Testament ist Gott ziemlich böse. Der schickt einfach die Plagen nach Ägypten und tötet alle Erstgeborenen. Überflutet den gesamten Planeten und löscht fast alle Lebewesen aus. Teilt das Rote Meer und lässt es dann zusammenklatschen, als die ganzen ägyptischen Streitkräfte noch mittendrin stehen. Wirft einen Feuerball auf eine Stadt, der alle tötet. Schickt auch ab und zu ein paar Löwen in Dörfer, um die Menschen zu beißen, die nicht an ihn glauben! Im Neuen Testament sieht es schon wieder etwas anders aus. Jesus ist ja ziemlich cool und hängt viel mit den Verstoßenen der Gesellschaft ab. Von daher finde ich es heute so unterirdisch, wenn die rechten Christ:innen gegen LGBTQ, Geflüchtete und Feminismus wettern. Was denken die denn, was Jesus gemacht hat den ganzen Tag? Die Leute supporten, denen es schlecht ging, die sich schwer taten, ihren Platz und ihre Anerkennung in der Gesellschaft zu finden. Mich persönlich freut aber auch immer, wenn sich Jesus voll aufregt, beispielsweise weil seine Jünger so begriffsstutzig sind. Dann knallt er manchmal los: „Wie lange muss ich euch noch ertragen?” Also: Sowohl im Alten wie auch im Neuen Testament gibt es Stellen, die den Fleischkonsum als ganz selbstverständlich betrachten. Und dann gibt es aber auch ganz tolle Stellen, wo eine ganz andere Lesart heraus scheint: „Gott kennt jeden Spatz, der vom Himmel fällt.” Und offensichtlich wird es heute vornehmlich so gelesen, dass mit den Nächsten die Mitmenschen gemeint sind. Wir würden aber denken: Wenn es einen Gott oder eine Göttin gibt, dann wünschen sich die bestimmt auch, dass wir nicht aufhören, uns weiter zu entwickeln, neue Gedanken zu formulieren, neue Ideen in die Tat umzusetzen. Wir von will-kirche-tierschutz.de sind halt eher so vom Team „Machen“. Wie Luther schon sagte: „Wir sollten beten, als ob alles arbeiten nichts nützt. Und arbeiten, als ob alles beten nichts nützt!”

„Wenn man wirklich glaubt, dass Gott den Tieren ein Schmerz- und Unwohlbefinden gegeben hat, dann sollte man sie nicht eigennützig und kaltherzig ausbeuten.“

Ihr habt ja auch unterschiedliche Labels. Kannst du mal erklären, was es damit auf sich hat?

Wir kennen das von Supermärkten. Wenn man vor zehn Jahren zu einem Supermarkt gegangen ist als Orga und gesagt hat: „Hey, wollt ihr mal mehr vegan machen?” Dann kam vom einen: „Nö!” Und der andere meinte „Wohl eher nicht!”. Also muss man es schlauer machen: Man bittet die Supermärkte, einem genau mitzuteilen, wie viele vegane Produkte sie bereits anbieten. Und dann gibt es ein Ranking mit einem Platz 1, einem Platz 2 und so weiter bis zum letzten Platz. Ganz ehrlich: Niemand hat Lust auf den letzten Platz. Alle wollen pushen gegen ihre Mitbewerber und ganz nach oben. Und schon hat man die Bewegung, die man wollte. Wir übertragen das jetzt auf die Bistümer, Landeskirchen und Gemeinden. Wir haben vier Labels in Rot, Orange, Gelb und Grün, die sieht man auch auf unserer Website. Wenn wir gar keine Antwort bekommen zu Beschaffungskriterien oder Leitlinien, dann landen sie in der roten Kategorie. Es gibt aber zum Beispiel schon viele Gemeinden, die durchaus coole Programme haben. Wir wollen mittelfristig eine Deutschlandkarte aus roten, orangefarbenen, gelben und grünen Elementen abbilden. Und dann eben loben, wer schon wirklich viel macht. Und anprangern, wo noch totaler Stillstand herrscht. Wir sind zuversichtlich, dass da einiges in Bewegung kommt.

Was ist euer Ziel/eure Vision?

Wir fordern die evangelische und die katholische Kirche dazu auf, als ersten Schritt bis Ende 2025 für alle ihre Landeskirchen, Bistümer, Gemeinden und Einrichtungen zumindest eine Bio-Beschaffung für sämtliche tierlichen Produkte per Verordnung zu erlassen beziehungsweise durchzusetzen. Da denkt man natürlich gleich als erstes: „Was, nur Bio? Unterirdisch, da ist doch fast kein Unterschied zur konventionellen Massentierhaltung!” Vollkommen richtig, das sehen wir auch so. Aber wir setzen auf das Prinzip der Preiselastizität. Sobald etwas teuer wird, wird es weniger gekauft. Kirchliche Einrichtungen werden sich dann schlicht nicht mehr leisten können, jeden Tag Fleisch anzubieten, vielleicht sinkt der Konsum um 50 Prozent. Und je besser die Menschen merken, dass ja die Welt nicht untergeht, wenn es nicht immer Fleisch gibt und man auch lecker und gesund pflanzlich essen kann, dürfte es bei den weiteren Verringerungsstufen vielleicht sogar noch entspannter sein. Unsere langfristige Vision ist es, dass die katholische und die evangelische Kirche in Deutschland eine rein pflanzliche Ernährung als zeitgemäße tierfreundliche, umweltschonende und gesunde Ernährungsform empfehlen und innerhalb ihrer Institutionen konsequent umsetzen.

Wenn du dir von den Kirchen etwas wünschen dürftest, was wäre das?

Zunächst einmal würden wir uns freuen, wenn die Kirchen ihre eigenen Stellungnahmen zum Tierschutz endlich ernstnehmen würden. Die lesen sich ja alle wirklich toll, nur an der Umsetzung hapert es halt noch an allen Ecken und Enden. Anstelle der Kirche würde ich das wirklich auch als echte Chance betrachten und als Möglichkeit der Verbindung mit der jüngeren Generation. Wenn es im Gemeindehaus öfter einen spektakulären veganen Brunch gibt, könnte ich mir vorstellen, dass das Interesse nicht nur junger Menschen sprungartig in die Höhe schnellt! Ganz persönlich würde ich mir wünschen, wenn Menschen sich als religiös sehen, dass sie Gottes Liebe darin gespiegelt sehen, wenn möglichst viele fühlende Lebewesen möglichst glücklich sein können. Schweine wollen rennen und in der Erde buddeln und in der Suhle liegen. Da kann man sie nicht in einem engen Metallkäfig quetschen mit Spaltenboden unter sich und der zynischen Karikatur einer Suhle, die aus Kot und Urin besteht. Rinder, Hühner, Ziegen, Schafe: Sie alle haben ganz klare Bedürfnisse nach Autonomie, Ruhe, Begegnung, Spiel, Nähe, Erforschen, Sicherheit, frischer Luft, kühlem Wasser. Wenn man wirklich glaubt, dass Gott sie so geschaffen hat, dann sollte man ihnen das nicht mit brutaler Gewalt und Grausamkeit verwehren. Wenn man wirklich glaubt, dass Gott den Tieren ein Schmerz- und Unwohlbefinden gegeben hat, dann sollten wir sie nicht eigennützig und kaltherzig ausbeuten, um unseren Profit zu steigern. Und vielleicht kann man den Gottesdienst ja auch mal ausfallen lassen und einen tollen Lebenshof in der Nähe besuchen 🙂



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Sollten Kirchen mehr Tierschutz betreiben?

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3 Kommentare

  1. Astrid Muth

    Hallo, liebe Leute, vielen herzlichen Dank für Eure so wichtige Arbeit für uns alle! und für Eure tolle Seite!
    Selbstverständlich müsste die Kirche endlich ihre Haltung ändern. Bis jetzt betreibt sie mit ihren Feiertagen die größten „Schlachtfeste“ in Europa: das weihnachtliche und das österliche „Schlachtfest“. Tatsächlich ist es so: Sonn- und Feiertags töten wir am liebsten und am meisten bzw. wir lassen ja töten.
    Die Kirchen sind immer noch Männerbastionen und gerade Männer brauchen bekanntlich ihre? Leichen und Babymilch. (Ironie)
    Ich habe festgestellt, dass viele Leute an ihren grausamen Gewohnheiten festhalten, auch wenn sie sich selbst damit krank machen und töten, Thema: Schlaganfall, Bluthochdruck, Diabetes Typ II … sind meist, nicht immer, angefressen. Die Kirchen anzusprechen ist auf jeden Fall ein sehr wichtiger Schritt.

    Antworten
  2. Marianne Schmitz

    Gerade die Kirche sollte sich stark machen für den Tierschutz denn sie hat eine große Macht in der Welt

    Antworten
  3. Mirjam

    «Du sollst nicht töten – Jesus Christus wäre heute ein Veganer!»
    «Für Jesus Christus wäre heute Tiere töten, um sie zu essen, eine Todsünde!»
    «11. Gebot: Du sollst Tiere ehren und pflegen wie dich selbst und sie nicht für deine Nahrung töten.»
    «Die Perversion der Menschen gipfelt in Sadismus, indem sie Tiere schlachten und essen.»
    «Hört auf Tiere zu essen – geht in die Schlachthöfe und seht den Schrecken des Mordens.»
    «Auch das Osterlamm und die Weihnachtsgans wollen leben!»

    Mit diesen auf Banner bedruckten Sätzen von Danielle H. Jolissaint, ist Fluid Spirit am 14. April 2019 (Palmsonntag) vor dem Eingang des Klosters in Einsiedeln Spalier gestanden und hat sich so für alle leidenden Tiere auf dieser Welt eingesetzt.

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