ANTI EAT MEAT CLUB
2019 haben Lena und Steffen den ANTI EAT MEAT CLUB ins Leben gerufen. Mit ihm möchten sie auf wichtige Themen aufmerksam machen – und das auf eine ganz besondere Weise. Denn mit ihrer Kleidung möchten sie Statements setzen und die Welt damit ein bisschen fairer, schöner und nachhaltiger gestalten. Dabei ist der ANTI EAT MEAT CLUB mittlerweile so viel mehr als ein einfacher Online-Shop. Dass sich ihr “Club” zu so einer tollen Community entwickelt, hätten die beiden nie zu träumen gewagt. Auf Social Media zeigen sie ihren Alltag, geben Tipps und teilen Inspirationen für vegane Gerichte, entwickeln zusammen mit der Community neue Rezepte und geben Einblicke hinter die Kulissen. Mir haben die beiden erzählt, wie sie zu ihren Designs kommen, was ihnen bei ihren Produkten besonders wichtig ist und welche Werte sie leben. Danke, Lena und Steffen, für eure Arbeit und euer Wirken!
Bilder: Inge Kohrmann, ANTI EAT MEAT CLUB
Seit wann lebt ihr schon vegan? Was hat euch dazu motiviert? Gab es ein Schlüsselerlebnis?
Als wir uns 2017 kennengelernt haben, haben wir uns beide bereits einige Jahre vegetarisch ernährt. Ein direktes Schlüsselerlebnis gab es bei uns nicht. Wir haben gemeinsam nach und nach unseren tierischen Konsum reduziert, bis wir auf eine komplett vegane Lebensweise umgestiegen sind. Mit den ethischen Aspekten im Hinterkopf ist uns der Übergang auch nicht schwer gefallen. Erlebnisse und Bestätigung für eine pflanzenbasierte Lebensweise gibt es sicher täglich und wir sind sehr froh, dass unsere Familien den Lebensstil von Anfang an unterstützt haben.
Seit wann gibt es den ANTI EAT MEAT CLUB? Und wie kam es zur Gründung?
Uns gibt es seit Anfang 2019, also genau vier Jahre. Die Idee lieferte Steffen und er hat mich mit einem “Hey, lass uns doch mal einen Shop mit dem Thema „Veganismus“ gründen. Ich habe Bock, etwas zu bewegen” direkt überzeugt. Dadurch, dass Steffen ein sehr kreativer Mensch ist und auch Erfahrungen im E-Commerce hat, gab es auch für mich keine Bedenken. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt – und vier Jahre später sind wir sehr glücklich über unsere Entscheidung. Von Beginn an wollten wir mit unseren Designs und Produkten den Tieren eine Stimme geben und auch jetzt stehen wir morgens immer noch mit diesem Gedanken auf und können mit Stolz behaupten, dass sich an dieser Einstellung nichts verändert hat.
„Von Beginn an wollten wir mit unseren Designs und Produkten den Tieren eine Stimme geben.“
Wie sieht eure Arbeit und euer Alltag aus und wer ist wofür zuständig?
Unser Alltag ist sowohl strukturiert und geplant, manchmal aber auch unvorhersehbar. Wir planen montags immer gemeinsam unsere Woche und sprechen über die vergangenen Tage. Wir haben zwei feste Produktionstage in der Woche, an diesen Tagen kümmern wir uns um die angefallenen Bestellungen der letzten Woche. Meine Aufgaben sind hauptsächlich Social Media, die Planung und Koordination der Produktion, der Kunden-Support, Kooperationen und das Verpacken der fertigen Produkte. Steffen ist für alles im Hintergrund zuständig, wie zum Beispiel unsere Webseite und die Designs. Und das Wichtigste: Er veredelt jedes einzelne Produkt. Natürlich fallen noch weitaus mehr Aufgaben an, die teilen wir uns generell immer sehr gut auf und versuchen, uns gegenseitig zu unterstützen. Als Team funktionieren wir super, übrigens auch eine tolle Eigenschaft in unserer Beziehung.
Wie kommt ihr auf die Designs für eure Produkte?
Meistens überlegen wir uns vor neuen Kollektionen ein Oberthema, über das sich jede*r von uns zunächst informiert. Wir erstellen Moodboards, sammeln Fakten, Ideen und Sprüche. Gemeinsam sprechen wir dann über unsere Ideen und teilen unsere Vorstellungen mit. Wichtig ist uns auch, herauszufiltern, welche Themen wir mit unseren Designs ansprechen möchten. Haben wir einen roten Faden gefunden und sind uns einig geworden, macht sich Steffen, der kreative Kopf bei uns, an die Umsetzung und Gestaltung der Designs.
Was ist euch bei euren Produkten besonders wichtig?
Wir möchten mit unseren Produkten zum einen die Menschen zum Nachdenken anregen und sie zum anderen von einer tierleidfreien Lebensweise überzeugen. Dabei versuchen wir, nicht mit dem Zeigefinger zu agieren, sondern vielmehr unterschwellig ein Bewusstsein zu schaffen. Unsere Produkte sind alle vegan, nachhaltig und unter fairen Bedingungen hergestellt – das war uns von Anfang an wichtig, denn vegan zu leben bedeutet für uns auch, auf die Umwelt und unsere Mitmenschen zu achten.
Ist der ANTI EAT MEAT CLUB für euch eine Form des Aktivismus?
Wir haben gerade vor ein paar Tagen darüber gesprochen, was Aktivismus für uns bedeutet. Für uns ist der ANTI EAT MEAT CLUB auf jeden Fall eine Form des Aktivismus, da wir mit unseren Designs Menschen zum Nachdenken anregen möchten und sie damit vielleicht auch inspirieren. Wir versuchen, den Tieren eine Stimme zu geben und beschäftigen uns durch unseren Shop die ganze Woche mit Themen rund um Tierrechte und Veganismus. Uns ist bewusst, dass Aktivismus auch andere Formen hat, die noch tiefer gehen und auch sehr wichtig sind. Dennoch können wir mit unserer Reichweite viel bewegen, was unserer Meinung nach auch eine Form des Aktivismus ist.
Auf eurer Webseite schreibt ihr: „Wir orientieren uns bei jeder Entscheidung an unseren Werten.“ Was sind eure Werte?
Unsere Werte beruhen auf Respekt und Empathie, im Einklang mit jedem Lebewesen und unserer Umwelt und sie haben sich in den letzten Jahren super oft weiterentwickelt. Mittlerweile sind wir an einem Punkt (oder vielleicht auch in einem Alter) angekommen, wo wir wissen, was uns im Leben und bei unserer Arbeit wichtig ist und von wem oder von was wir uns lieber distanzieren. Es gibt eigentlich keinen Unterschied zwischen unseren Werten im privaten Leben und denen bei unserer Arbeit. Dazu gehören neben den oben genannten Werten auch Transparenz, Achtsamkeit, Gerechtigkeit, Dankbarkeit und ganz wichtig: die Leidenschaft. In vielen Unternehmen lässt sich oft beobachten, dass die anfänglichen Werte mit der Zeit abflachen. Wir versuchen, uns bei allem, was wir tun, immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, welche Erwartungen wir an uns haben und treffen Entscheidungen dann dahingehend. Natürlich sind wir absolut nicht perfekt und hoffen auch, dass wir uns in den nächsten Jahren immer weiterentwickeln werden. Denn auch das gehört zu unserer Vorstellung von einer nachhaltigen Zukunft: Weiterentwicklung.
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