Freedolins Weg in die Freiheit

Freedolins Weg in die Freiheit

Mai 5, 2020 | Inspiring Earthlings, Interview


Allein in einem dunklen Raum, verängstigt an eine Wand gepresst und ohne Mutter oder Artgenossen – so fand Christoph den kleinen Freedolin vor. Noch ganze zwei Wochen hätte er so sein Dasein gefristet. Dann wäre er vom Viehhändler abgeholt, in die Kälbermast gebracht und geschlachtet worden. Zum Glück kam es anders. Denn bald kommt Freedolin auf einen Lebenshof und darf dort zusammen mit anderen geretteten Tieren das Leben leben, das er verdient. Danke Christoph, dass du dieses zauberhafte Wesen vor dem Tod bewahrt hast und uns an dieser Geschichte teilhaben lässt.

Bilder: Kristin Mikeska/Christoph Nagev

Christoph, wie bist du auf Freedolin aufmerksam geworden?

Die Kuh meiner guten Freundin Kristin lebt auf einem normalen Milchbetrieb. Joy wurde von Kristin gekauft und lebt nun ein freies Leben ganz ohne Ausbeutung in einer kleinen Herde gemeinsam mit 2 anderen geretteten Rindern. Es war einfach wundervoll, Joys Kraft, aber auch ihre Sanftmütigkeit, so hautnah erleben zu können. Wir waren dann auch auf der Weide bei den Milchkühen, haben die Ziegen besucht und sogar 2 Wildschweine leben hier. Kristin fragte mich dann, ob ich mir mal das vor eineinhalb Wochen geborene Kälbchen ansehen möchte. Wir gingen in Richtung Stall. Was ich dort gesehen habe, hat mir sprichwörtlich die Kehle zugeschnürt: In einem dunklen Raum stand ein kleines Kälbchen, das sich völlig verängstigt an eine Wand presste und anfing zu urinieren, als es uns sah. Es war völlig klar, dass dieser kleine Kerl noch nie etwas Schönes im Zusammenhang mit Menschen erlebt hat. Bereits 2 Wochen später sollte er vom Viehhändler abgeholt werden, in die Kälbermast kommen und geschlachtet werden.

Freedolin kommt ja tatsächlich vom „Bauern von nebenan“, vom „Bauern des Vertrauens“, richtig?

Definitiv. Der Hof, auf dem er geboren wurde ist ein richtiger Vorzeigebetrieb mit mehreren riesigen Weiden und einem Bauern, dem seine Tiere wirklich am Herzen liegen. Auf seinem Hof leben neben den „Nutztieren“ auch mehrere „Pensionstiere“, wie er die geretteten Tiere nennt: 1 Ziege, 2 Wildschweine und mit Freedolin insgesamt 4 Rinder. Er hat Milchkühe „im Einsatz“, die andernorts schon längst beim Schlachter gelandet wären, weil ihre Milchleistung stark abgenommen hat. Seine älteste Milchkuh ist bereits 13 Jahre alt. Im Schnitt werden Milchkühe in Deutschland gerade mal 5-6 Jahre alt. Freedolin durfte 1 Woche bei seiner Mama bleiben, bevor er separiert wurde. Generell würde ich sagen, dass man es kaum besser machen kann als auf diesem Hof. Dennoch verbirgt sich hinter den Kulissen die unvermeidbare Grausamkeit, die zwangsläufig mit der Nutztierhaltung einhergeht. Mütter, die nach dem Entreißen ihrer Kinder nicht mehr dieselben sind. Kleine Kälber, die verängstigt und alleine in dunklen Räumen auf ihren Abtransport ins Schlachthaus warten. Und viele andere Details, die vielen einfach nicht ins Bewusstsein kommen, wenn sie die „glücklichen Kühe auf der Weide“ sehen.

Wie konntest du den Bauern davon überzeugen, ihn mitnehmen zu dürfen?

Zunächst war ich einfach völlig perplex und habe versucht, am Abend meine Gedanken in einem Facebook-Post in Worte zu fassen. Dieser Post hat sehr viele Menschen berührt und wurde über 600 Mal geteilt. Noch am gleichen Tag hat mich meine liebe Freundin Janett angerufen und wir haben lange darüber gesprochen, ob es denn Sinn macht, es zu versuchen ihn zu retten – auch im Hinblick auf einen möglichen Platz auf einem Lebenshof und den Fakt, dass bereits in den nächsten Wochen das nächste Kälbchen geboren wird und es sich somit um ein Fass ohne Boden handelt. Janett hat aber die Zügel in die Hand genommen und gesagt: „Lass es uns versuchen!“. Sie hat sofort beim Rüsselheim e. V. angefragt, ob ein Platz verfügbar wäre, was sich recht schnell bestätigt hat. Kristin wiederum kennt den Bauern sehr gut und hat ihn gefragt, ob wir ihm Freedolin abkaufen können. Er hat zugesagt und Janett und ich sind noch am gleichen Tag hingefahren und haben Freedolin besucht.

Dennoch verbirgt sich hinter den Kulissen die unvermeidbare Grausamkeit, die zwangsläufig mit jeder Art der Nutztierhaltung einhergeht.

Magst du uns Freedolin kurz vorstellen?

Freedolin ist ein Holstein-Rind, eine auf Milchleistung gezüchtete Rasse, und jetzt knapp 4 Wochen alt. Seine Mama Esther lebt als Milchkuh auf dem Hof. Dort ist sie die einzige Kuh mit Hörnern. Alle anderen sind genetisch hornlos, so auch Freedolin, der diese Eigenschaft von seinem Vater geerbt hat. Die Milchkühe stehen eigentlich den ganzen Tag auf der Weide und sind streng von ihren Kindern getrennt. Freedolin hat seine erste Lebenswoche bei Esther verbracht und somit bereits eine starke Bindung zu ihr aufgebaut, was die Trennung für beide sehr schmerzhaft gemacht hat. Seine Mama hat noch über 1 Woche nach ihm gerufen. Er wird mal mindestens 500 Kilogramm wiegen und hoffentlich 20 glückliche Jahre sein Leben genießen können. In der Kälbermast wäre er höchstens 6 Monate alt geworden, um dann im Schlachthof, der Hölle auf Erden, getötet zu werden.

Wie sah sein Leben bis zu eurem Kennenlernen aus?

Als ich ihn gefunden habe, war die erste Woche mit seiner Mama schon vorbei und er war den ganzen Tag alleine in einem mit Stroh ausgelegten dunklen Raum. Aus diesem wäre er bis zu seiner Abholung durch den Viehhändler auch nicht mehr herausgekommen. Weil sich niemand emotional mit diesen todgeweihten Kälbchen einlassen möchte, fristen sie ein noch tristeres Dasein. Kein Bauer will sich damit belasten, indem er sich mit den Tieren beschäftigt oder wenigstens versucht, ihnen diese wenigen Wochen auf dem Hof etwas lebenswerter zu machen. Denn das hat in der Regel zur Folge, dass man eine Bindung zu den Tieren aufbaut. Absolut verständlich aus Sicht der Landwirte – jedoch besonders grausam aus der Perspektive dieser kleinen Geschöpfe.

Wie sieht Freedolins Leben jetzt aus? Was macht er so den ganzen Tag?

Für ihn ist jeder Tag wie eine Entdeckungsreise! So viele Dinge tut und erlebt er zum allerersten Mal: Regen zum Beispiel oder das Kennenlernen der vielen anderen Tiere auf dem Hof. Sein Tag beginnt mit Frühstück gegen 10 Uhr, er bekommt noch ca. 3 Monate Vollmilch vom Bauern. Meistens bin ich dann um 11 Uhr bei ihm und wir gehen mit Halfter im nahegelegenen Wald spazieren oder er darf frei in dem großen Gehege der Ziegen rumrennen und alles für sich allein erkunden. Falls ich es mittags nicht schaffe, komme ich entweder am Nachmittag oder jemand anders geht mit ihm raus. Wir versuchen uns jeden Tag intensiv mit ihm zu beschäftigen und mit jedem Tag wird er verschmuster und selbstbewusster. Gegen 19 Uhr gibt’s nochmal Vollmilch. Zwischendurch futtert er schon Heu oder frisches Gras.

„Freedolin hätte niemals der neugierige, verspielte und verschmuste kleine Dickkopf werden können, der er heute ist.“

Wenn einzelne Tiere vor dem Schlachter gerettet werden, fiebern ganz oft viele Menschen mit und freuen sich, dass das Tier am Leben bleiben darf. Ganz aktuell zum Beispiel der „kleine“ Ferdinand, der jetzt auf dem Erdlingshof wohnt. Oder auch das Schwein Viktoria, das sich vor einigen Jahren aus einem Tiertransporter befreien konnte und so zum Medienstar wurde. Viele dieser Menschen essen aber Fleisch und konsumieren Milchprodukte. Wie kannst du dir das erklären?

Die meisten Menschen lieben Tiere. Sie würden niemals absichtlich einem Tier Leid zufügen und freuen sich, wenn eine Entenfamilie von der Polizei über eine Hauptstraße eskortiert wird oder ein Tier aus dem Schlachthof entkommt. Das ist erstmal überhaupt nicht verwunderlich, das geht uns allen so! Nun leben wir aber weltweit in einem System, das die Psychologin Dr. Melanie Joy als „karnistisches System“ oder einfach als „Karnismus“ bezeichnet. Der Karnismus ist eine gewalttätige Ideologie, nach der wir bestimmte Tiere benutzen, essen und ausbeuten dürfen, ganz wie es uns gefällt. Nur wie passt das zusammen? Meiner Meinung nach passt es gar nicht zusammen und das ist auch der Grund, warum wir genau dieses angesprochene Phänomen beobachten können: Menschen freuen sich über das entkommene Schwein – und gleichzeitig auf das Grillen von Schweinenacken am Abend. Der Karnismus kann nur aufrechterhalten werden, weil wir die „Nutztiere“ entwerten, weil wir ihnen ihre Persönlichkeit und ihre Bedürfnisse absprechen, weil wir den Konsum tierischer Produkte als „normal“, „natürlich“ und/oder „notwendig“ betrachten. Wir hinterfragen all das nicht. Das ist uns von klein auf so beigebracht worden und wir werden uns hüten, das zu hinterfragen, weil wir genau wissen, dass es bei näherer Betrachtung keinen Bestand haben wird und wir dann zugeben müssten, dass unsere Art zu leben gegen unsere eigenen Werte verstößt. Das bezeichnet man als kognitive Dissonanz und die muss mit aller Kraft vermieden werden. Nun gibt es aber Situationen, in denen diese Abwehrmechanismen infrage gestellt werden. Beispielsweise wenn uns jemand begegnet, der seit vielen Jahren vegan lebt und sich bester Gesundheit erfreut. Das „Normal“, aber vor allem das „Notwendig“ steht dann stark unter Beschuss und wir feuern zurück – oft gegen den vegan lebenden Menschen, der vielleicht noch nicht mal ein einziges Wort gesagt hat. Und dann gibt es Situationen, in denen wir die Persönlichkeiten der Tiere erkennen, ihre Bedürfnisse, ihren Wunsch zu leben. Etwa wenn wir ein einzelnes Tier aus dem Schlachthof entkommen sehen oder wenn wir ein Kälbchen wie Freedolin beim Spazierengehen treffen. Jetzt funktionieren Entwertung, Absprechung von Persönlichkeit und Bedürfnissen nicht mehr und wir freuen uns einfach nur, dieses Tier in Freiheit zu sehen. Deswegen ist es so wichtig, in diesen Momenten mit den Menschen zu sprechen und die Verbindung zu ihrem Konsum aufzuzeigen, in diesen Momenten ist der Karnismus in ihren Köpfen mal kurz ausgeschaltet und ihre Herzen sind offen. Auf diese Art wurden schon mehrere Menschen durch unsere Spaziergänge und Gespräche vegan! Freedolin ist also auch schon ein kleiner Tierrechtsaktivist!

Dass Hunde und Katzen ganz unterschiedliche Persönlichkeiten haben, ist glaub ich fast jedem klar. Den sogenannten Nutztieren spricht man das leider oft ab. Sie werden kaum als Individuen betrachtet. Dabei sind sie nicht anders als Hunde oder Katzen. Wie würdest du Freedolins Persönlichkeit beschreiben?

Die Benutzung von diskriminierender Sprache durch Wörter wie „Nutztier“ oder „Vieh“, die Objektifizierung, indem beispielsweise von Milchkuh oder Fleischrind gesprochen wird, oder auch die Entwertung der Tiere und Absprechung von Persönlichkeiten sind alles psychologische Mechanismen, die den sogenannten Karnismus in unserer Gesellschaft aufrechterhalten. Wir müssen jedoch verstehen, dass sie nur aus uns heraus, aus unserer eigenen Psyche entstehen. Als Abwehrmechanismen – weil wir sonst nicht ertragen könnten, was wir Milliarden von Tieren aus völlig unnötigen und egoistischen Gründen tagtäglich antun, da es so sehr gegen unsere ureigenen Werte verstößt. Selbstverständlich sind alle Tiere, die wir so abwertend als Nutztiere bezeichnen, in der Lage, wundervolle Persönlichkeiten auszubilden, solange die Lebensumstände dies zulassen. Pferchen wir 20.000 Hühner in eine Halle ohne Sonnenlicht und ohne jegliche Möglichkeit der Sozialisierung, dann werden wir nie erleben, was für liebevolle Mütter sie sein können, wie frech oder wie neugierig sie eigentlich sind. Dann fällt es uns natürlich viel leichter, sie nicht als Individuen mit eigenen Bedürfnissen wahrzunehmen. Das Gleiche gilt übrigens auch für Menschen. Freedolin hätte niemals der neugierige, verspielte und verschmuste kleine Dickkopf werden können, der er heute ist, wäre er nur allein in diesem Raum geblieben. Auch danach in der Kälbermast entwickeln die Tiere massive Verhaltensstörungen und leiden – mit voller Absicht – an Eisenmangel und damit Blutarmut, damit ihr Fleisch „schön hell“ bleibt. Heute liebt er es, mit Menschen zu interagieren, was am Anfang undenkbar war. Wenn wir beim Spazierengehen Hunde treffen, ist er sofort bei ihnen und sie beschnüffeln sich gegenseitig. Er ist einfach so aufgeblüht und man spürt seine Lebensfreude in jeder einzelnen Sekunde. 

Bekommst du ausschließlich positive Rückmeldung, was Freedolins Rettung angeht? Oder gibt es tatsächlich auch Menschen, die das nicht nachvollziehen können?

Wir bekommen tatsächlich fast ausschließlich positive Rückmeldungen. Es gab einmal eine Situation, in der ein Transporter neben uns anhielt und der Beifahrer uns beim Spazierengehen zurief: „Die sind zum Essen und nicht zum Spazierengehen!“. Das ist aber zum Glück die absolute Ausnahme und auch aus diesen Menschen spricht im Grunde einfach nur der Karnismus. Sie müssen mit aller Macht versuchen, dieses Gebilde aus Rechtfertigungen und Abwehrmechanismen aufrechtzuerhalten. Sich über die Menschen, die Tiere mit Liebe und Respekt behandeln, lustig zu machen, ist da eine logische, wenn auch äußerst primitive Maßnahme. Es gibt jedoch auch aus den eigenen Reihen durchaus das ein oder andere Mal Kritik. Im Moment äußert sich diese jedoch hauptsächlich im Ignorieren der Rettung von Freedolin und nicht in kritischen Äußerungen. Das Freikaufen von Tieren wird oft als kontraproduktiv gesehen, da dem Landwirt eine Entschädigung gezahlt wird und einfach ein neues Tier an dessen Stelle tritt. Oft werden Landwirte so ihre alten Tiere los, bekommen überdurchschnittlich hohe Freikaufsummen und dann denken sie auch noch, sie hätten etwas Gutes getan. Ich kann diese Kritik absolut nachvollziehen. In Freedolins Fall ist dies jedoch nicht zutreffend. Die Freikaufsumme war sehr niedrig und entspricht den Unterhaltskosten bis zu unserem Freikauf. Unsere Patenschaftskosten sind ebenfalls sehr niedrig und können gerade so die Unterhaltskosten decken. Der Landwirt verdient daran garantiert nichts. Dafür gehört Freedolin rechtlich aber auch uns und wir müssten im Fall der Fälle für sämtliche Tierarztkosten selbst aufkommen. Außerdem besteht hier die Möglichkeit, in der verbleibenden Zeit positiven Einfluss auf den Landwirt und den Hof an sich zu nehmen, was auch ein nicht zu unterschätzender Faktor ist.  

„Der Karnismus kann nur aufrechterhalten werden, weil wir „Nutztieren“ ihre Persönlichkeit und ihre Bedürfnisse absprechen und weil wir den Konsum tierischer Produkte als „normal“, „natürlich“ und/oder „notwendig“ betrachten.

Was hat es mit der Ohrmarke genau auf sich?

Die Ohrmarken dienen zur eindeutigen Identifizierung von „Nutztieren“, sind in der EU bei Rindern verpflichtend und innerhalb von 7 Tagen nach der Geburt anzubringen. Ohne behördliche Genehmigung dürfen sie nicht entfernt werden, außer bei der Schlachtung. Diese Genehmigung zu bekommen ist äußerst schwierig, aber ich meine mich zu erinnern, dass es einigen Lebenshöfen gelungen ist. Wer weiß, vielleicht muss auch Freedolin nicht sein ganzes Leben damit verbringen.

 

Wenn man sich die Milchindustrie mal wirklich anschaut, ist sie ziemlich grausam. Und das nicht nur in der Massentierhaltung.

Ja, das stimmt. Milchkühe werden jedes Jahr geschwängert und jedes Mal werden ihnen ihre Kinder aufs Neue entrissen. Dieser Vorgang ist für Mutter und Kind extrem traumatisierend und grausam. In der Intensivtierhaltung geschieht das meist sofort nach der Geburt, beim Bauern nebenan dann eben erst nach 1 oder maximal 2 Wochen. Die Bindung ist bis dahin jedoch noch viel stärker, denn Mutter und Kind bleiben – wenn wir sie lassen –  teilweise ihr Leben lang zusammen. Was mit den männlichen Kälbern passiert, hatte ich schon beschrieben. Sie werden teilweise auch während der ersten 7 Tage getötet oder sich selbst zum Sterben überlassen, damit sie gar nicht erst registriert werden müssen. Männliche Kälber bedeuten für Landwirte in der Milchwirtschaft immer einen finanziellen Verlust, der so gering wie möglich gehalten werden soll. Weibliche Kälber werden entweder selbst zur Milchkuh oder kommen ebenfalls in die Kälbermast, wenn derzeit kein Bedarf an neuen Milchkühen auf dem Hof besteht. Sie werden mit etwas mehr als einem Jahr geschwängert und müssen ihr erstes Kind austragen, damit man ihnen dieses und dessen Muttermilch nehmen und ihr Kind verkaufen kann. In der Intensivtierhaltung sind die Kühe nach bereits 5 Jahren so am Ende, dass sie es kaum noch zum Schlachthof schaffen. Dort werden sie getötet, obwohl sie eigentlich viermal so alt werden könnten. Beim Bauern nebenan werden sie auch mal 10 oder in Ausnahmefällen sogar 15 Jahre alt. Natürlich haben sie bis dahin auch schon entsprechend viele Kälber gebären und hergeben müssen. All dies ist nicht anders machbar und die Menschen müssen sich einfach mal im Klaren darüber sein, dass Muttermilch einer anderen Spezies nicht nur absolut unnötig ist für den Organismus eines Erwachsenen, sondern auch äußerst schädlich. Ich wünsche mir und glaube auch fest daran, dass die Milchindustrie die erste Tierausbeutungsindustrie sein wird, die von der Bildfläche verschwindet.

 

„Ich denke, Freedolin würde sich wünschen, bei seiner Mama sein zu dürfen.

Würde Freedolin unsere Sprache sprechen: Was meinst du, würde er sich wohl von uns wünschen?

Ich denke, er würde sich wünschen bei seiner Mama sein zu dürfen. Da das für ihn leider nicht möglich sein wird, würde er sich wohl wünschen, dass die Menschen endlich aufwachen, vegan leben und diese unnötige und grausame Ausbeutung dieser wundervollen Tiere bald ein Ende haben wird.

 

 
p

Wer Freedolins neues Leben in Freiheit mitverfolgen möchte, kann ihm hier folgen.

Was für ein zauberhaftes Wesen, oder?

Lass mir gerne einen Kommentar da!

4 Kommentare

  1. Marina Schürmann

    Ich würde alles dafür geben, allen gequälten Tieren Erlösung zu schenken in Form von artgerechter Haltung, Streicheleinheiten, Gras unter den Hufen. Ein Gnadenhof ist mein Traum, den ich hoffentlich noch verwirklichen kann. Ich danke Euch für die Rettung dieses wundervollen Kälbchens und nur einen Weg gibt es in dieser Welt: Veganismus. Danke für diese Geschichte

    Antworten
    • Tanja Hauser

      Ja, das seh ich ganz genauso! Danke für deinen lieben Kommentar! Ein Lebenshof ist tatsächlich auch mein großer Traum 🙂

      Antworten
  2. Claudia Roloff

    Hallo zusammen,
    sehr berührend das alles, und wahrscheinlich hilft es, dass mal wieder ein paar mehr zu Veganer*innen werden, bei mir war es auch solch ein Bericht.
    Aber dennoch hab ich zwei Fragen:
    1. Rinder sind erwiesenermaßen sehr klimaschädlich, wie lässt sich das gedanklich mit dem Am-Leben-Erhalten eines Kalbes, von denen es eh zuviele gibt (klimapolitisch gesehen) rechtfertigen?
    2. inwiefern fließt unser/euer Herzblut auf vergleichbare Weise für Menschen-Kinder in den Ländern des globalen Südens, die kaum eine Überlebenschance haben? Müsste man denen aus ethischer Sicht, bei allem Respekt vor den Tieren, nicht doch noch den Vorrang geben? Also mit dem Geld, das die Unterbringung eines ungewollten Kalbes/Rindes verbraucht, ein oder 2 Kinder retten. Alles sehr makaber, ich weiß, aber so ist diese Welt leider. Würde mich freuen, das intensiver diskutieren zu können.

    Antworten
    • Tanja Hauser

      Hallo Claudia,
      danke für die Nachricht.
      Es ist richtig, dass Kühe generell klimaschädlich sind. Deswegen wäre es sicherlich auch das Beste, sie einfach nicht mehr zu züchten. Diese Kühe sind ja aber nun mal da, der Mensch hat sie ins Leben geholt – und wir haben somit die Verantwortung für sie. Wenn man die Chance hat, ein Leben retten zu können, warum sollte man es dann nicht tun? Die Alternative wäre das Schlachten dieses kleinen Lebewesens gewesen.
      Den zweiten Punkt seh ich tatsächlich auch etwas anders. Ich finde, es ist moralisch in keinster Weise verwerflich, dass sich Menschen auf das Leid der Tiere und dessen Linderung konzentrieren. Ich denke, eine gewisse „Aufgabenverteilung“ bei gemeinnützigen Tätigkeiten ist absolut sinnvoll und auch extrem wichtig. Ich persönlich finde es toll, wenn sich Menschen beispielsweise gegen Homophobie einsetzen. Ich frag in dem Moment aber nicht, warum sie sich denn nicht auch noch gegen Rassismus, Sexismus, etc. aussprechen. Denn das eine schließt das andere ja nicht aus. Genauso wenig tut das Tier- und Menschenliebe. Die Einstellung, dass Menschen sich grundsätzlich nur und an allererster Stelle für Menschen einsetzen dürfen, finde ich persönlich schwierig. Warum sollten wir uns nicht auch für Tiere einsetzen dürfen? Und warum ist unsere Welt so „makaber“, wie Sie geschrieben haben? Die Welt per se ist nicht grausam und makaber. Wir machen sie zu einer solchen. Beispielsweise indem wir der Meinung sind, dass manche Leben wichtiger seien als andere. Aber Mutterliebe hört nicht beim Menschsein auf. Und auch die Leidensfähigkeit nicht. Tiere sind fühlende Wesen, die genauso darauf bedacht sind, Schmerz und Leid zu vermeiden. Warum sollten sie es also nicht wert sein, dass man sich für sie einsetzt?

      Antworten

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