Kalziummangel bei veganer Ernährung?

Kalziummangel bei veganer Ernährung?

Jan. 14, 2020 | Vegan Basics

Du lebst vegan? Wo bekommst du denn dann dein Kalzium her? Eine von vielen Fragen, die man als Veganer öfter mal zu hören bekommt. Dabei ist Kalzium ein Punkt, um den sich Veganer wirklich keine Gedanken machen müssen.

Kalzium wird in den Zähnen und in den Knochen gespeichert, welchen es Festigkeit und Stabilität verleiht. Bekommt der Körper nicht genügend Kalzium über die Nahrung, greift er seine Depots an. So kann es sein, dass beispielsweise die Knochen brüchig werden. Kalzium ist auch an der Blutgerinnung und der Aktivierung von Enzymen und Hormonen beteiligt. Wir sind uns also sicherlich einig: Kalzium ist wichtig für den Körper. Und auch (oder gerade) Veganer bekommen, wenn sie sich ausgewogen ernähren, mehr als genug davon ab.
Beim Thema Kalzium denken viele sofort an Milch. Milch – so wird es uns seit jeher eingetrichtert – enthält viel Kalzium. Leider wird Milch auch heute noch oft als DIE Kalziumquelle schlechthin betitelt. Dabei gibt es so viele pflanzliche Lebensmittel, die die Milch, was den Kalziumgehalt angeht, ganz schön in den Schatten stellen.
Hier würde ich gerne einen kleinen Abstecher in die Milchindustrie machen. Die hat über die letzten Jahrzehnte wirklich gute Arbeit geleistet. Herzlich Dank dafür. Nicht. Milch ist nicht so gesund, wie sie immer propagiert wird. Im Gegenteil. Kein Mensch braucht Kuh-, Ziegen- oder sonst eine Art von tierischer Milch. Niemand käme auf die Idee, Affen-, Pferde- oder Schweinemilch zu trinken. Dabei ist das genauso absurd. Das einzige Lebewesen, das Kuhmilch braucht, ist das Kalb – solange es im Wachstum ist. Denn genau wie menschliche Muttermilch, ist auch die Muttermilch von Kühen für deren Nachwuchs gedacht. Milch ist ein Wachstumsgetränk. Nichts anderes. Warum wohl leiden so viele unter Laktoseintoleranz? Ganz einfach: Weil wir keine Kälbchen sind. Denn Kühe geben nicht Milch, weil sie Kühe sind. Sie geben nur dann Milch, wenn sie Nachwuchs bekommen (und das wissen wirklich erschreckend viele nicht). Wer also Milch trinkt, nimmt diese einem kleinen Kälbchen weg. Denn Mutterkuh und Kalb werden nach der Geburt getrennt, damit das Kalb die Milch, die ihm eigentlich zusteht, nicht wegtrinkt. Tagelang schreien Mutter und Kind nacheinander. Denn Mutterliebe hört nicht beim Menschsein auf. Die Mutter wird also gemolken, damit der Mensch die Milch (die ihm nicht guttut) konsumieren kann. Das Kalb wird geschlachtet – wenn es männlich ist. Ist es weiblich, ereilt es dasselbe Schicksal wie die Mutter. Sie muss als Melkmaschine dienen. 5-7 Jahre lang wird sie wieder und wieder zwangsgeshwängert, jedes Mal aufs Neue wird ihr ihr Kind entzogen. Dann geht der Kreislauf von vorne los. Und das alles für ein Produkt, das der Mensch nicht braucht. Denn Milch steht mittlerweile im Verdacht, sogar förderlich für Osteoporose zu sein.
Was also tun, wenn man dieses System nicht mehr unterstützen und keine Milch mehr trinken möchte? Ganz einfach: Kalzium ist auch reichlich in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Ihr seid also bestens damit versorgt, wenn ihr diese Lebensmittel regelmäßig in euren Speiseplan integriert:

Grünes Gemüse:
Grünkohl, Rucola, Brokkoli, Fenchel, Lauch

Kalziumreiche Mineralwasser

Obst wie Brombeeren, Himbeeren, Johannisbeeren

Außerdem enthalten auch Oliven, Mohn, Sesam (besonders viel), Chiasamen, Mandeln, Haselnüsse und getrocknete Feigen jede Menge davon.

 

Eisenhaltige Lebensmittel gibt es mehr als genug. Welches sind deine Lieblinge?

2 Kommentare

  1. Silvia Heutschi

    Spannend!

    Antworten

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