Warum Speziesismus falsch ist und was wir dagegen tun können
Speziesismus – das ist die Ideologie, die die Unterdrückung und Ausbeutung von Tieren aufgrund ihrer Art rechtfertigt. Was das genau bedeutet? Speziesismus führt zum Beispiel zu einer ungleichen Behandlung von Nutz- und Haustieren. Während Haustiere oft als Familienmitglieder angesehen und mit Liebe und Respekt behandelt werden, werden sogenannte Nutztiere meist nur als Eigentum betrachtet, unter schrecklichen Bedingungen gehalten, ausgebeutet und getötet – allein aufgrund ihrer Spezies.
Eine der größten Herausforderungen bei der Bekämpfung des Speziesismus ist dabei die Tatsache, dass dieses Glaubenssystem tief in unserer Gesellschaft und in unserem täglichen Leben verwurzelt ist. Viele Menschen sind sich nicht darüber bewusst, dass ihre Entscheidungen und Handlungen Auswirkungen auf Tiere haben und nehmen es als selbstverständlich hin, dass Tiere für unsere Nutzung und Unterhaltung ausgebeutet werden. Psychologische Studien haben gezeigt, dass die Art und Weise, wie wir Tiere wahrnehmen und behandeln, eng mit unseren eigenen Emotionen und Erfahrungen verknüpft ist. Menschen, die Tiere als gleichwertige Lebewesen betrachten, sind zum Beispiel eher bereit, sich für deren Rechte und Schutz einzusetzen. Umgekehrt sind Menschen, die Tiere als bloßes Eigentum betrachten, weit weniger geneigt, dies zu tun.
Wir als Gesellschaft müssen uns endlich unserer Verantwortung im Umgang mit Tieren bewusst werden und uns dafür einsetzen, dass ALLE Tiere den gleichen Respekt und die gleiche Würde erfahren, die wir uns selbst zusprechen. Wie das erreicht werden kann? Eigentlich ist es ganz einfach: Die Umstellung auf eine vegane Lebensweise ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Wir sollten uns aber auch aktiv für die Tiere einsetzen, denn sie selbst können es ja leider nicht. Sie brauchen dringend unsere Stimme. So können wir entweder selbst aktiv werden, beispielsweise auf Social-Media-Kanälen oder auf Demos. Es hilft aber auch schon, Lebenshöfe finanziell oder mit Manpower zu unterstütze. Und natürlich ist Aufklärung wichtig. Wir dürfen nicht müde werden, Freunden, Bekannten, Familie und ja, auch wildfremden Menschen von dieser Ungerechtigkeit zu erzählen, sie ihnen bewusst machen und ihnen die Realität vor Augen halten – denn die wird ja leider tagtäglich von glücklich dreinschauenden „Nutztieren“, die sich darauf freuen, geschlachtet zu werden, verdeckt.
Vielleicht ist dabei auch wichtig zu betonen, dass der Kampf gegen den Speziesismus nicht nur den Tieren nützt, sondern auch uns selbst und der Umwelt. Denn die industrielle Tierhaltung ist einer der größten Verursacher von Umweltverschmutzung und Klimawandel. So hat die Ausbeutung von Tieren auch direkte Auswirkungen auf unsere eigene Gesundheit, da die Verbreitung von Antibiotika und Hormonen in der industriellen Tierhaltung zu einer Zunahme von resistenten Keimen und Gesundheitsproblemen beim Menschen beigetragen hat.
Übrigens: Speziesismus ist Teil eines größeren Systems von Unterdrückung und Ausbeutung. Rassismus, Sexismus und andere Formen der Diskriminierung sind eng miteinander verbunden und können nicht getrennt voneinander betrachtet werden. Indem wir uns also gegen Speziesismus aussprechen, setzen wir uns gleichzeitig für die Gleichheit und Würde aller Lebewesen und somit für eine gerechtere Welt ein.
Zeit also, Tschüss zu sagen zu der Ideologie des Speziesismus und für eine Welt einzutreten, in der alle Lebewesen den gleichen Respekt und die gleiche Würde genießen. Lasst uns gemeinsam an einer besseren Zukunft für Tiere und Menschen arbeiten.
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